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Einstellungsgrößen 

Ein neuer, noch unbekannter Ort ist zu sehen. Der Zuschauer möchte sich

in Ruhe umsehen. Geben wir ihm die Zeit und lassen wir ihn in unser Video

einsteigen. Schon mit der ersten Totale können wir die Aufmerksamkeit des

Betrachters in Beschlag nehmen. Eine statische Totale, in der nichts weiter

passiert, kann 10 bis 15

10 bis 15 Sekunden stehen. Findet eine Aktion innerhalb der

Totale statt – ein Unfall passiert, eine Menschengruppe beobachtet zwei sich

schlagende Streithähne –, wird der Zuschauer von der »totalen« Umgebung

durch die Aktion im Bild abgelenkt. Die Einstellung sollte dann deutlich län­

ger laufen.

Abb. 4.3: Totale – Überblick in großen Sälen und Gebäuden

Sehr wirkungsvoll ist die Totale zur Darstellung von Größenverhältnissen

von Personen und Gegenständen zu ihrer Umgebung. Kaum erkennbar der

Bergsteiger in der Wand eines 4000ers. In der prallen Sonne ein Offroader

auf der Wüstenpiste, eine Sandfahne nach sich ziehend. Größe und Weite

der Natur und der Kontrast zum Menschen wecken beim Zuschauer die Lust,

durch das Video an einem atemberaubenden Abenteuer teilzunehmen. Ge­

lingen solche Bilder, ist ihre Wirkung nicht durch Worte zu ersetzen.

Auf einem Schulhof: spielende und herumtollende Kinder. Etwas abseits auf

einer Bank sitzt ein Kind. Die Beine angezogen, den Kopf auf die Knie gelegt.

Totale – Einsamkeit.

Die neue Jacht liegt einsam auf dem Meer. Ihre Größe lässt sich in der Tota­

len nur schwer abschätzen. Wir könnten sie im Video einblenden oder per